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Netzwerk NACHHALTIG. MINERALISCH. BAUEN publiziert Positionspapier

Für eine klimaneutrale Zukunft

 

Technologieoffener Innovationswettbewerb


Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und leistungsfähiger Infrastruktur bleibt eine der wichtigsten
gesellschaftlichen Aufgaben. Die große Herausforderung besteht darin, bei künftigen Bauprojekten Klimaneutralität
und Ressourcenschutz effizient umzusetzen. Dazu braucht es die gesamte Vielfalt an Baustoffen
und einen technologieoffenen Wettbewerb. Statt gesetzlich vorgeschriebener Quoten für bestimmte
Bauweisen sollte die bestmögliche Erfüllung festgelegter Nachhaltigkeitsanforderungen und Ressourceneffizienzkriterien
als Maßstab für die Baustoffentscheidung dienen.

Lebenszyklusbasierte Nachhaltigkeitsbewertung


Die Nachhaltigkeit von Bauwerken wird im Wesentlichen durch die optimale Kombination von Konstruktion
und Material bestimmt. Um einen transparenten Vergleich aller Baustoffe und Bauweisen zu ermöglichen,
muss die Ökobilanzierung über den gesamten Lebenszyklus vom Abbau der Rohstoffe bis zum Abriss
des Gebäudes und der Wiederverwertung der Baustoffe erfolgen. Die aktuell auf Energieeffizienz basierende
Fördermittel- und Kreditvergabe sollte durch eine lebenszyklusbasierte Nachhaltigkeitsbewertung
ersetzt werden. Zudem spiegelt die kalkulatorische Gebäudenutzungsdauer von 50 Jahren nicht die
Erfahrungen aus der Baupraxis wider. Ein Zeitraum von 80 Jahre würde eine realistischere Nachhaltigkeitsbetrachtung
ermöglichen.


Gleichstellung von Recyclingbaustoffen


Mit geschlossenen Stoffkreisläufen und einer Verwertungsquote von über 90 Prozent leistet die mineralische
Baustoffindustrie einen signifikanten Beitrag zur Ressourcenschonung. Durch Recycling-Baustoffe
aus mineralischen Bauabfällen werden heute 12,5 Prozent des Bedarfs an Gesteinskörnungen gedeckt.
Für eine durch das Abfallaufkommen begrenzte weitere Steigerung müssen alle Hürden beim Einsatz von
Recycling-Baustoffen beseitigt werden. Ist eine technisch und umweltverträglich gleichwertige Anwendung
möglich, darf es in der bauordnungsrechtlichen Behandlung keine Nachteile geben. Güteüberwachte
Recyclingbaustoffe sollten aus dem Abfallregime entlassen und Primärbaustoffen grundsätzlich gleichgestellt
werden. Produktneutrale Ausschreibungen sowie eine Weiterentwicklung des Förderbonus für
nachhaltige Gebäude können dazu beitragen, dass sich Recycling-Baustoffe am Markt durchsetzen.


Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit


Die Dekarbonisierung der mineralischen Baustoffindustrie kann nur gelingen, wenn regenerativ erzeugter
Strom und Wasserstoff in ausreichender Menge zu bezahlbaren Preisen zu Verfügung stehen. Der Ausbau
der erneuerbaren Energien muss seitens der Politik ebenso vorangetrieben werden wie der Aufbau einer
flächendeckenden Leitungsinfrastruktur. Die Dekarbonisierung erfordert zudem massive Investitionen
der Industrie. Um eine finanzielle Überbelastung der Unternehmen zu vermeiden, sollte die Finanzierung
der Energiewende grundlegend umstrukturiert werden. Notwendig ist zudem ein Carbon-Leakage-Schutz,
der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der mineralischen Baustoffindustrie sichert.

 

Die das Positionspapier zeichnenden Mitglieder des Netzwerkes NACHHALTIG. MINERALISCH. BAUEN. finden Sie in der Datei anbei. Diese kann von Ihnen als PDF heruntergeladen werden.